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Der Sultan sitzt im Wüstensand,
umschwirrt von heißen Bienen,
Cousinen warn's, mit ihm verwandt,
und deshalb Sultaninen.
Bruno Bansen |
Zwei Knaben, welche beide schwul,
die finden´s höchst normal und cool:
Zwar sind sie in der Minderheit,
doch ist das gut, sagt Wowereit.
Rudolf Eickmeyer |
Ein Uhu klagt ganz deprimiert:
Ich häng nicht mehr am Leben.
Kein Wunder, dass aus mir nichts wird,
ich taug halt nur zum Kleben.
Jürgen Flenker |
In Mainz, da lebt ein Domvikar,
verehrt von seiner Schäfchen Schar.
Ein Technikfreak bis zum Exzess,
die Beichte geht per SMS.
Ulrich Glorius |
Ich wollt mit Bier die Schnecken töten,
da hörte ich zwei Biester flöten:
„Schaff weg den Saft, o gitte gitt,
wir hassen Kölsch, wir trinken Bitt.
Ulrich Glorius |
Am Badesee wird’s langsam finster,
ein Spanner lauert geil im Ginster.
Da regt sich was in seiner Hose,
die Zecken sind´s, Borreliose.
Ulrich Glorius |
Zwei Knaben latschten durch das Korn.
Dem Bauern schwillt der Kamm vor Zorn.
Was sonst er nur mit Ähren macht,
das ist den beiden zugedacht.
Ulrich Glorius |
Der Kater macht dem Mäuslein Mut:
„Komm aus dem Loch, hier hast Du's gut!“
Das Mäuslein wispert: „Du Erpresser –
Komm nur herein, hier hast Du's besser!“
Friedrich Wilhelm Grobe |
Ein Knabe sucht ´ne neue Braut,
zwar ist er faltig und ergraut,
doch möchte´ er eine junge haben.
So ist das halt, bei alten Knaben.
Werner Hadulla |
Ein Blitz fuhr feurig in den Hain,
ein Donner folgte hinterdrein.
Der Blitz traf einen Herrn mit Schmer,
der hörte keinen Donner mehr.
Werner Hadulla |
Zwei Herrn im Porsche fuhr'n durchs Korn.
Sie hatten ihren Weg verlorn,
denn einer suchte seine Brille,
der andre hatte zwei Promille.
Werner Hadulla |
Getrennt ist nun mein Sockenpaar,
das treu zusammen manches Jahr.
Im Waschsalon ist eins geblieben.
Jetzt hab ich beide abgeschrieben.
Wilhelm Hasse |
Ein Kerl von echtem Schrot und Korn
erwarb ein altes Nebelhorn.
Jetzt sieht man ihn im Schrebergarten
am Swimmingpool auf Nebel warten.
Wilhelm Hasse |
Ein Knabe, der den Kopf verloren,
verliebt bis über beide Ohren,
eilt jetzt als Torso durch die Stadt,
bis er sein Köpfchen wieder hat.
Wilhelm Hasse |
Zwei Gärtner gingen leid geplagt
bei dunkler Nacht auf Mäusejagd.
Sie brachten keine Maus zur Strecke,
stattdessen aber manche Schnecke.
Wilhelm Hasse |
Ein Bauarbeiter, groß und schwer,
der prahlte oft, er sei ein Bär.
Bis er die Frau fürs Leben fand,
die hat ihn ´Schnuckiputz ´ genannt.
Dirk Hanebeck |
Ein Künstlerleben lang gemalt,
doch nicht ein Bild wurd´ je bezahlt.
So wird manch Maler unter Zwang
zum Lebenskünstler, lebenslang.
Peter Kapp |
Die Nase tropft in Opas Suppe -
der Suppe ist das ziemlich schnuppe.
Auch Opa bringt’s nicht aus der Ruh:
Er meint, es käm’ Gewürz hinzu.
Jutta Kieber |
Ich dachte wirklich, ohne Scherz,
er schaute tief mir in das Herz,
Doch sah er nur mein Dekolleté,
das tat dem Herzen drunter weh.
Jutta Kieber |
Zwei Knaben schliefen fest im Stroh,
zwei hübsche Mädel ebenso.
Doch leider lag das Stroh der Knaben
In Brandenburg und nicht in Schwaben.
Ferdinand Kirchhoff |
Zwei Knaben gehen durch das Korn
und trinken einen Doppelkorn.
Weil sie nun alles doppelt sehn,
beschließen sie, zu viert zu geh´n.
Herbert Kniest |
Zwei Knaben gehen durch das Korn,
da ruft der eine voller Zorn:
Warum, ihr Dichter, geh´n wir beide
denn immer wieder durchs Getreide?
Herbert Kniest |
Zwei Knaben gehen durch das Korn.
Der eine hat die Nase vorn.
Der andre hat die Nase voll
und fragt, was er im Kornfeld soll.
Herbert Kniest |
Die Pute lockt den Puter: „Komm!“
Doch dieser sträubt sich keusch und fromm.
Beleidigt kräht voll Wut er:
„Ich bin doch kein Komm-Puter!“
Cordes Koch Mehrin |
Ein Junggeselle war es leid,
er sehnte sich nach Zweisamkeit.
Doch eine Frau war ihm zu teuer.
Er zahlte lieber Hundesteuer.
Lutz Menard |
Herr Müller fand ´ne liebe Kleine.
Zuvor war sie dem Meier seine.
Was Meier Müller nie vergisst,
weil er ihm äußerst dankbar ist.
Bernhard Mößner |
Es sagt der Eber zu dem Schwein:
„Wie warst Du einmal zart und fein!“
„Da brauchten wir“, sprach sie zum Eber,
„für dich auch keinen Wagenheber.“
Bernhard Mößner |
Zwei Schnecken schleimten übers Beet,
die hint´re dacht: ´Ich komm zu spät,
die Freundin frisst schon Leckres vorn.“
So rast auch sie zum Schneckenkorn.
Günther Paffrath |
Zwei Kühe schlürften Korn und Bier,
verlangten dann nach einem Stier:
da kam ein Mensch mit der Kanüle,
fort waren Rausch und auch Gefühle.
Günther Paffrath |
Zwei ältre Knaben gaben vor,
sie hätten beide viel Humor.
Verbissen streiten sie seither,
wer von den beiden hätt´ wohl mehr?
René Possél |
Ein Klapphorn rief zum Mond hinauf:
Ich mach Musik für Dich, pass auf!“
Drauf rief der Mond zurück: „Na toll !
Nur heute nicht, heut bin ich voll!“
Inge Spöhr |
Zwei Krötenwitwen quakten simpel
allein an ihrem Wassertümpel.
Da sprang ein Rindviech in die Bresche
und seitdem gibt es Ochsenfrösche.
Inge Spöhr |
Ein Mädchen rief mal einen Knaben,
sie wollte einen Hübschen haben.
Nur einer kam und der mit Bauch
„Nur ja, sprach sie, der tut es auch.
Bernd Walf |
Ein Liebespaar stritt sich in Bett,
wer wohl die schönsten Füße hätt.
Sie fanden beide kein Ergebnis,
und dennoch war es ein Erlebnis.
Bernd Walf |
Ein Donnerhall, die Erde bebt,
wie man es selten hat erlebt.
Selbst hartgesott´ne Männer schauern:
So war der Furz des alten Bauern.
Bernd Walf |
Ein Schrei ertönt, es ist schon spät,
wie wenn man wen ermorden tät.
Der Jäger hört´s, er folgt dem Schall.
Es war das Gegenteil der Fall.
Bernd Walf |
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